Traubenzucker

Traubenzucker

Traubenzucker, Glukose, Glykose, Dextrose, Kartoffel-, Stärke-, Honig-, Obst-, Harn-, Krümelzucker, im Pflanzen- und Tierreiche weit verbreitete Zuckerart, findet sich in den süßen Früchten und im Honig von Fruchtzucker begleitet, im Dünndarminhalt, Chylus, in der Leber und im Harn (bei Zuckerharnruhr bis 10 Proz.), bildet sich zugleich mit Fruchtzucker aus dem Rohrzucker durch Säuren oder Fermente, entsteht neben Dextrin beim Kochen von Stärke und Zellulose mit verdünnter Schwefelsäure und wird so technisch gewonnen, ist auch synthetisch dargestellt worden. T. bildet kleine, kugelige Aggregate oder, wasserfrei, kleine verwachsene Kristallnadeln, ist farb- und geruchlos, schmeckt mehlig süß (schwächer als Rohrzucker), dreht die Ebene des polarisierten Lichts nach rechts. Er zerfällt durch Hefegärung in Weingeist und Kohlensäure, scheidet aus alkalischer Kupferoxydlösung (Fehlingscher Lösung) rotes Kupferoxydul ab (Bestimmung des Zuckers im Harn) und wird von Salpetersäure zu Zuckersäure und Oxalsäure oxydiert. Zur technischen Darstellung wird Stärke (Kartoffelmehl) mit Wasser, das 1-2 Proz. Schwefelsäure enthält, gekocht, die Lösung mit Kreide neutralisiert, vom ausgeschiedenen Gips durch Filtrieren (Filterpressen) getrennt, durch Knochenkohle entfärbt und in Vakuumapparaten eingedampft bis zur Sirupkonsistenz (Stärkesirup); beim Erkalten kristallisiert die Masse und wird in Kisten gefüllt. Dieser Kisten-, Block-, Preßzucker enthält neben 66 Proz. T. Dextrin und Wasser und ist ziemlich weich; fast reiner T., durch Umkristallisieren und Zentrifugieren vom Dextrin befreit, ist als gekörnter Zucker oder fester weißer T. (Kapillärzucker) in Hutform oder Stücken im Handel; Kapillärsirup (Kartoffelsirup, Dextrinsirup, Gummisirup) ist durch Dextrin- und Wassergehalt an der Kristallisation behinderter T. von weißer bis brauner Farbe und zum Teil so zähe, daß das Saccharometer nicht einsinkt (unwägbarer Sirup, Sirop impondérable). T. dient zum Gallisieren und Petiotisieren des Weins, in der Brauerei als Malzsurrogat (bes. in England), zur Nachahmung des Honigs, zur Verfälschung des echten Sirups; in der Konditorei, Bonbonfabrikation, Mostrich-, Kautabak- und Zuckercouleurfabrikation; zum Einmachen von Früchten. Stärkesirup, der mit Malz bereitet ist, enthält keinen T., sondern Malzzucker und Dextrin (Malzsirup).


http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.

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